Du überlegst, neben der Schule oder dem Studium zu jobben? Mega! Ein Nebenjob bringt dir nicht nur Geld, sondern auch Skills und Berufserfahrung. Aber Achtung: Auch in Österreich musst du steuerlich ein paar Dinge beachten – sonst kann’s teuer werden. In diesem Guide zeigen wir dir, worauf’s ankommt.

Warum sich ein Nebenjob lohnt – die Vorteile auf einen Blick
Finanzielle Unabhängigkeit: Mehr Freiheit mit dem eigenen Geld
Endlich nicht mehr jeden Cent dreimal umdrehen oder ständig Mama & Papa fragen: Mit einem Nebenjob kannst du dir deine Freizeit, Hobbys oder auch das nächste Festival selbst finanzieren. Du lernst, mit Geld umzugehen – und das ist Gold wert für später.
Erste Berufserfahrung sammeln
Ob Gastro, Bürojob oder Nachhilfe – du bekommst einen realistischen Einblick in die Arbeitswelt. Das macht sich nicht nur im Lebenslauf gut, sondern hilft dir auch dabei, herauszufinden, was du später mal machen willst.
Wichtige Soft Skills entwickeln
Pünktlichkeit, Kommunikation, Teamwork und Zeitmanagement: All das lernst du im Job ganz nebenbei. Und das bringt dich nicht nur bei Bewerbungen, sondern auch im Studium weiter.
Networking: Kontakte, die dich weiterbringen
Die Kollegen im Nebenjob können dir später bei der Jobsuche helfen – Stichwort Vitamin B. Und wer weiß, vielleicht wird aus dem Nebenjob sogar mal ein Praktikum oder Vollzeitjob.
Geld sparen
Geld braucht man immer oder? Du solltest dir ein Polster auf die Seite legen für schlechte Zeiten. Falls du ein anderes Sparziel hast, kannst du das auf jeden Fall mit einem Nebenjob leichter erreichen.

Die Schattenseiten: Was du bedenken solltest
Zeitfresser: Schule, Uni & Job unter einen Hut bringen
Ein Nebenjob kostet Zeit – logisch. Aber wenn du’s übertreibst, leidet darunter womöglich dein Studium oder deine Noten. Plane also realistisch.
Stress & Überforderung
Wenn du ständig zwischen Vorlesung, Schicht und Hausarbeit pendelst, ist Stress vorprogrammiert. Deshalb: Gönn dir auch Pausen und sag auch mal Nein, wenn’s zu viel wird.
Verlängerte Studiendauer möglich
Weniger Zeit fürs Studium heißt oft: späterer Abschluss. Und das kann bedeuten, dass du später mit dem „echten“ Geldverdienen beginnst.
Steuern, Freibeträge & Sozialversicherung: Das musst du wissen
Wann musst du überhaupt Steuern zahlen?
In Österreich gilt 2025:
- Steuerfrei bist du bis zu einem Jahreseinkommen von 13.308 Euro
- Das entspricht ca. 1.109 Euro im Monat
💡 Wichtig: Dieser Freibetrag bezieht sich aufs Gesamteinkommen im Kalenderjahr – also auch bei mehreren Jobs zusammenrechnen!
Geringfügige Beschäftigung – steuerfrei jobben?
Wenn du monatlich maximal 551,10 Euro verdienst, gilt dein Job als geringfügig.
👉 Dann musst du keine Einkommensteuer zahlen.
Aber: Nur Unfallversicherung ist automatisch dabei – Kranken- und Pensionsversicherung? Fehlanzeige!

Was passiert bei mehreren Jobs?
Vielleicht hast du nicht nur einen, sondern gleich zwei Nebenjobs – zum Beispiel arbeitest du ein paar Stunden pro Woche im Café und hilfst zusätzlich noch am Wochenende im Kino aus. Beide Jobs sind für sich genommen geringfügig, du verdienst z. B. jeweils 300 € im Monat. Klingt erstmal unproblematisch, oder?
Aber Achtung: In Österreich wird für steuerliche und sozialversicherungsrechtliche Zwecke dein gesamtes Einkommen betrachtet – also alle deine Jobs zusammengerechnet!
🔎 Was heißt das konkret?
👉 Wenn dein Gesamteinkommen aus mehreren Jobs über die Geringfügigkeitsgrenze (2025: 551,10 € monatlich) steigt, verlieren deine Jobs den Status der „geringfügigen Beschäftigung“.
Das bedeutet:
- Du wirst automatisch voll sozialversicherungspflichtig.
- Also musst du Beiträge zur Kranken-, Pensions- und Unfallversicherung leisten.
- Diese Beiträge werden dann entweder direkt vom Arbeitgeber abgezogen oder – je nach Konstellation – musst du dich selbst bei der ÖGK melden und Nachzahlungen leisten.
- Es kann Lohnsteuer anfallen, auch wenn jeder Job für sich genommen unter dem Freibetrag liegt. Denn:
- Sobald dein Jahreseinkommen über 13.308 € liegt (Steuerfreibetrag 2025), musst du auf den darüber hinausgehenden Betrag Lohnsteuer zahlen.
- Wenn deine Arbeitgeber das nicht wissen (was oft der Fall ist), kann es zu Nachforderungen vom Finanzamt kommen – spätestens bei der Arbeitnehmerveranlagung.
💡 Beispiel aus der Praxis
- Job 1: 300 € monatlich
- Job 2: 300 € monatlich
- ➜ Gesamt: 600 € monatlich → über der Geringfügigkeitsgrenze
Ergebnis:
- Du bist nicht mehr geringfügig beschäftigt
- Sozialversicherungsbeiträge werden nachträglich fällig
- Je nach Jahresverdienst: Lohnsteuer wird ein Thema
✅ Tipp: Informiere deine Krankenkasse & prüfe deine Meldepflicht!
Wenn du mehrere geringfügige Jobs hast, solltest du proaktiv mit der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) Kontakt aufnehmen und klären, ob du pflichtversichert bist oder eine freiwillige Versicherung abschließen musst.
Was gilt für Ferialjobs & kurzfristige Beschäftigung?
Ferialjobs (z. B. in den Sommerferien) sind keine steuerfreien Ausnahmen! Auch hier gilt die 13.308-Euro-Grenze. Wird die überschritten, wird Lohnsteuer fällig. Wichtig ist also:
- Belege sammeln
- Lohnzettel aufheben
- Im Zweifel: Arbeitnehmerveranlagung machen!
Sozialversicherung: Dein Schutz – oder doch nicht?
Kranken- und Unfallversicherung im Überblick
- Geringfügig beschäftigt? → Nur Unfallversicherung ist dabei
- Krankenversicherung: oft über die Eltern mitversichert
- Oder: Freiwillige Selbstversicherung abschließen!
💡 Tipp: Für Studierende gibt’s eine vergünstigte studentische Versicherung
Pensionsversicherung & Arbeitslosenversicherung
Bei geringfügiger Beschäftigung keine automatische Pensionsversicherung.
Wer längerfristig denkt, sollte sich freiwillig versichern lassen – lohnt sich fürs Alter!
Und Arbeitslosenversicherung? Greift erst ab Beschäftigung über der Geringfügigkeitsgrenze.
Familienbeihilfe & Studienbeihilfe – Achtung bei Zuverdienst!
Familienbeihilfe
- Bis 19 Jahre: Keine Einkommensgrenze
- Ab 20 Jahren (2025): Max. 17.212 Euro/Jahr an steuerpflichtigem Einkommen
Überschreitest du das? → Kann bedeuten, dass du Geld zurückzahlen musst
Studienbeihilfe
2025 gilt voraussichtlich: Max. 16.455 Euro Jahresverdienst
Wird diese Grenze überschritten, kann die Beihilfe gekürzt oder gestrichen werden.
Tipps für deine Steuer: So holst du dir Geld zurück!
Die Arbeitnehmerveranlagung – dein Lohnsteuerausgleich
Wenn du im Jahr unter dem Steuerfreibetrag bleibst, aber Lohnsteuer gezahlt hast, kannst du dir das Geld zurückholen!
📥 Tipp: FinanzOnline → einfach einreichen → in vielen Fällen bekommst du mehrere Hundert Euro retour!
Belege sammeln & Ausgaben dokumentieren
Auch wenn du keine Steuern zahlst: Heb alle Belege auf!
Z. B. für Fahrtkosten, Fachliteratur, Laptop fürs Studium – manche Ausgaben kannst du als Werbungskosten geltend machen
Praktische Tipps für deinen perfekten Nebenjob
- ✅ Arbeitszeiten checken – passt der Job zu deinem Stundenplan?
- ✅ Brutto vs. Netto – informier dich über Abzüge!
- ✅ Budget führen – Einnahmen & Ausgaben im Blick behalten. (z.B.: mit einer Finanzplanungs App)
- ✅ Steuerrechner nutzen – z. B. auf finanz.at oder oesterreich.gv.at
- Hier gehts zu unserem KESt Steuerrechner wenn du investierst
- Hier gehts zu unserem KESt Steuerrechner wenn du investierst
- ✅ Im Zweifel Beratung holen – AK, ÖH & Steuerberatung helfen kostenlos

Fazit: Nebenjob mit Plan = Plus für deine Zukunft
Ein Nebenjob kann ein echtes Plus für dein Leben sein – wenn du ihn clever planst.
Du wirst selbstständiger, lernst wichtige Skills und verdienst dein eigenes Geld. Aber: Check die steuerlichen & rechtlichen Rahmenbedingungen gut ab – so bleibt am Ende auch wirklich was übrig.